Spontan und inspiriert durch die Clean9-Challenge, die meine Businesspartnerin und ich (und noch 2 andere) gemeinsam veranstalten (bei Interesse geht einfach auf meine FB-Seite, da findet ihr in den nächsten 3 Wochen mehr darüber), dachte ich, ich schreibe heute mal was über den Reiter statt übers Pferd.

Darüber, wie wichtig es ist, dass der Reiter ebenso fit ist wie das Pferd. Darüber, dass wir sehr oft vergessen, dass Reiten auch ein Sport ist, der bestimmte Muskulatur erfordert, die man ausbilden muss, weil man sie unter Umständen nicht komplett VOM Reiten bekommt. Darüber, dass es oft so ist, dass die Schiefe unserer Pferde stark mit unserer eigenen zusammenhängt bzw unter Umständen auch durch diese bedingt wird! Und – nicht zuletzt – dass wir unseren Pferden oft ohne viel nachzudenken, viel mehr Gewicht zumuten, als gut für sie ist.

Ich weiß, vor allem letzteres ist ein sehr heikles Thema, und es kommt auch grade von mir nicht so gut, weil ich von Natur aus schlank bin und keine Gewichtsprobleme habe (gute Gene – Glück gehabt…). Trotzdem ist ein ganz großer Bestandteil meiner Arbeit als Pferdephysio zu schauen, wie man die Gesamtsituation für das jeweilige Pferd optimieren kann – und dabei ist es leider auch schon des Öfteren vorgekommen, dass ich jemandem sagen musste, dass das Gewichtsverhältnis nicht gut passt. Ich versuche dabei natürlich diplomatisch zu sein – und realistisch – und nett. Aber trotzdem ist es mir wichtig, darauf unmissverständlich hinzuweisen…denn das Pferd kann nunmal nichts dafür, dass wir es reiten wollen! Das Pferd ist von Natur aus nicht zum Tragen gemacht – wenn wir es trotzdem dazu verwenden wollen, ist es einerseits super wichtig, die richtige Muskulatur des Pferdes so zu stärken, dass es die Trageleistung erbringen kann…. andererseits ist es genauso wichtig, unseren eigenen Körper sowohl muskulär als auch gewichtsmäßig in eine für das Pferd akzeptable Form zu bringen. Wieviel Prozent des Pferdegewichts es jetzt genau sind, die der Reiter samt Equipment wiegen darf, ist meiner Meinung nach nicht das erste, auf das man achten muss – viel notwendiger wäre es, einen Realitycheck im Spiegel zu machen und sich selber an der Nase zu nehmen, um so fit und durchtrainiert wie möglich zu werden! Dabei geht es nicht nur ums Gewicht, sondern auch um Körperspannung und Dehnfähigkeit, um Gleichseitigkeit und Beweglichkeit, um Koordination und Losgelassenheit.

Macht Crunches, Kniebeugen, Klimmzüge, Liegestütze und schaut wie viele ihr schafft. Und wenn es nicht mehr als 10 sind – tut was! Es ist leider erschreckend, wie unfit viele Menschen sind (nicht nur Reiter, aber hier geht’s halt nunmal um uns), wie viele nicht einmal EINEN Klimmzug zusammenbringen, wie viele nach 10 Crunches die Patschen strecken. Wie viele bei gestreckten Beinen mit den Händen nicht annähernd den Boden berühren können! Wie viele Kinder heutzutage Schwierigkeiten haben, auf einem Bein zu hüpfen, rückwärts zu laufen oder ein Rad zu schlagen! Leute, diese Dinge sind WICHTIG! Und auch wenn sie nicht so viel Spaß machen, wie Reiten, haben sie damit mehr zu tun, als man denkt!

Reiten IST Koordination und Beweglichkeit, Dehnfähigkeit und Körperspannung,…und ohne eine gewisse Kraft und Ausdauer ist auch Reiten längst nicht so einfach wie es sein kann! Deshalb möchte ich diesen Blogartikel als Aufruf nutzen, als Motivation, etwas für euren Körper zu tun!

Das Clean9-Programm ist hierbei nur eine Hilfe zum Beginnen – denn eigentlich geht es darum, langfristig etwas zu ändern, so dass das richtige Gewichtsverhältnis erreicht, die richtige Muskulatur entwickelt und eine gute Grundkondition erreicht wird. Denn das tut euch nicht nur beim Reiten gut, sondern auch in eurem Alltag!

Baut eine Routine an Übungen in euren Alltag ein, zB. morgens, gleich nach dem Aufstehen…ein paar Tage wird es vielleicht schwerfallen und ungewohnt sein, danach habt ihr euch daran gewöhnt. Geht laufen, schwimmen, radfahren. Ich weiß, das ist zeitlich nicht einfach, weil das Pferd schon so viel Zeit „frisst“ – aber es bringt eurem Pferd mehr, wenn ihr ihm 2mal in der Woche eine Pause gönnt und dafür etwas für euch selbst tut (vorausgesetzt natürlich, das Pferd hat trotzdem genügend Auslauf).

Ich würd mich total freuen, den einen oder anderen von euch in der Challenge zu sehen…aber der Artikel soll nicht in erster Linie Werbung sein, sondern euch ins Gedächtnis rufen, wie wichtig es ist, fit zu sein. Und egal, wie ihr es angehen möchtet, das zu erreichen – macht es! Euer Körper und euer Pferd werden es euch danken!

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